Helmut Alder

Helmut Alder

Übersicht der Entwurfsgeschichte des Helmut Alder.

Helmut Alder (* 1924) wurde in Graz geboren, wo er auch Architektur studierte. Alder war seit seiner Jugend ein hervorragender Zeichner, Leistungsschwimmer und Tänzer in der Österreichischen Nationalmannschaft. Als Segelflieger ging er nach seinem Notabitur zur Luftwaffe und wurde Flugzeugführer. In der Kriegsgefangenschaft konnte er sein zeichnerisches Talent nutzen und malte das Offizierskasino mit großflächigen erotischen Szenen aus.

Nach dem Studium holte ihn Ferdinand Kramer als Planungsleiter beim Bau der Universität Frankfurt. Weitere Arbeiten als freier Architekt waren u. a. Institutsbauten und Kliniken bei der Universität München und beim Großklinikum München-Hadern.

Alder entwarf fortwährend, sozusagen nebenbei, Tischgeräte, Tische variable Regale, Sitz- und Liegemöbel, Tafel-und Hotelgeschirr, Brillen, Brillenetuis und vieles mehr. Für Amboss bzw. Rosenthal entwarf er 8 Besteckmuster, von denen 7 Muster produziert wurden. Den Anfang machte 1954 das Muster „2050“, das erste Besteck in Europa, das nach Gesichtspunkten des Industrial Design gestaltet wurde. Es wurde international vielfach ausgezeichnet, zuerst auf der X. Mailänder Triennale 1954 mit einer Silbermedaille. Weitere internationale Auszeichnungen erhielten die Alder-Besteckmuster „2070“ und „2090“.


1965 erwarb der Rosenthal-Konzern eine Minderheit an Amboss und übernahm 1969 das Ambosswerk. Fortan wurden dort neben Ambossbestecken auch Rosenthalbestecke hergestellt.

Einige Ambossbestecke, die von Alder entworfen waren, wurden nun als Besteckmuster von Rosenthal bzw. der Subfirma Thomas vertrieben:

Aus „2050“ wurde „ABC“ zur gleichnamigen Porzellangeschirrserie von Thomas.

2090“ verkaufte Rosenthal unter Musterbezeichnung „Kontur“ und das Muster „2200“ als „Austria“. Zum 200jährigen Bestehen des Ambosswerkes entwarf Alder 1967/68 das Besteckmuster „2300“, es wurde auch bei Rosenthal unter einer nicht bekannten Musterbezeichnung verkauft.

Die österreichische Fluglinie AUA nutzte die Dessertgröße des Alder-Bestecks „2070“ als Bordbesteck. Das Muster „2200“ verzierte Alder mit einem Dekor aus anthrazitfarbenem Kunststoff, es ist unter der Bezeichnung „2200 S“ bekannt geworden. Muster „2500“ von 1973, mit Kiefernholz oder Palisander belegt, ist das letzt produzierte Alder-Besteck. Vom Muster „Spektrum“, entworfen 1972, wurden lediglich einige Handmusterstücke produziert. Es ist nicht in Serie gegangen.

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